KURZ GESAGT, SOLLTEN WIR TRENDS BLIND FOLGEN? DIE ANTWORT IST NEIN, WIR SOLLTEN AUSSCHLIESSLICH DINGE KAUFEN, DIE WIR LIEBEN UND DIE WIR GLAUBEN FÜR EWIG LIEBEN ZU KÖNNEN!
Zwischen Zeitgeist & Verantwortung
Trends zu erkennen gehört zum Interior Design einfach dazu. Sie inspirieren, zeigen neue Richtungen, bringen frischen Wind in Materialien, Formen und Farben. Ich liebe es, mich mit neuen Entwicklungen auseinanderzusetzen, innovative Lösungen zu entdecken und zu verstehen, wo sich der Markt hinbewegt.
Doch das bedeutet nicht, dass wir jedem Trend blind folgen sollten. Vielmehr sollten wir lernen, Trends einzuordnen und nur das in unser Zuhause zu holen, was uns wirklich entspricht. Was wir lieben! Und was wir im besten Fall auch in vielen Jahren noch lieben werden.
Der Lauf der Trends
Trends sind schnelllebig. Oft geprägt von einer kleinen Gruppe an Designer:innen, Kreativen oder Influencer:innen - etwa 2,5 % der Bevölkerung - die durch ihr Gespür oder ihre Reichweite Einfluss nehmen.
Der Großteil der Menschen aber - etwa 68 % - wird auf einen Trend erst aufmerksam, wenn dieser schon seinen Höhepunkt erreicht hat. Dann sehen wir es überall: auf Pinterest, Instagram und in Zeitschriften. Und genau in dem Moment beginnt der Trend meist schon wieder zu kippen.
Die Gefahr dabei: Man richtet sich gerade noch „modern“ ein und fühlt sich kurze Zeit später schon wieder nicht mehr wohl, weil der Stil nicht wirklich zu einem passt oder sich bereits überholt anfühlt.
Was Nachhaltigkeit wirklich bedeutet

Nachhaltigkeit im Interior Design ist weit mehr als die Verwendung ökologischer Materialien. Es geht um ein bewusstes, vorausschauendes Gestalten. Um Räume, die bleiben dürfen. Die nicht jedes Jahr neu erfunden werden müssen.
Ein nachhaltiges Zuhause entsteht durch:
- Entscheidungen mit Weitblick
- Möbel, die Bestand haben
- Materialien, die altern dürfen
- Farben, die dich dauerhaft begleiten
- eine Haltung, die Ressourcen schützt und zwar auch deine eigenen
Und nicht zuletzt: Es ist auch finanziell nachhaltiger, auf Langlebigkeit zu setzen, als ständig auszutauschen.
Trends mit Maß - so geht beides
Natürlich dürfen Trends inspirieren. Doch anstatt ihnen im großen Stil nachzugeben, integrieren wir sie bewusst dort, wo Veränderung leicht möglich ist.
Accessoires wie Kissen, Vorhänge, Kerzen, Bücher oder Pflanzen lassen sich unkompliziert austauschen. Auch saisonale Dekorationen können Stimmung und Frische bringen, ohne dein gesamtes Interior zu verändern. Aber das tolle ist, es sind eben dann genau die Dinge, die deine Individualität reinbringen. Und damit darfst du spielen, tauschen und auch mal auffallen.
Viele dieser Stücke begleiten dich ohnehin über Jahre. Wenn du sie bewusst auswählst und gut aufbewahrst, kannst du sie je nach Stimmung oder Jahreszeit neu einsetzen - das fühlt sich modern an, ohne verschwenderisch zu sein.
Zeitlose Basis statt kurzfristiger Hype
Die Grundlage eines Raumes sollte nicht auf Trends basieren, sondern auf Beständigkeit. Möbelstücke, Wandfarben, Bodenbeläge - all das sollte deinem Stil entsprechen und nicht von der Mode diktiert sein.
Denn diese Elemente prägen dein Zuhause langfristig. Und je zeitloser sie sind, desto größer ist dein Spielraum für stilvolle Veränderungen im Kleinen.
Und damit kommen wir zum nächsten Punkt, der dich hier leiten darf in der Wahl, Anschaffung und auch gegebenenfalls Restaurierung von bestehenden Möbeln.
Die Drittelregel für nachhaltige Einrichtung
Ein Prinzip, das ich in meiner Arbeit gerne anwende, ist die sogenannte Drittelregel:
- Ein Drittel deiner Einrichtung stammt idealerweise aus regionaler Herstellung - also Möbel oder Produkte, die in deinem Umfeld gefertigt wurden.
- Ein weiteres Drittel besteht aus Fundstücken - zum Beispiel von Flohmärkten, Antiquitätenhändlern oder über Vintage-Plattformen.
- Und das letzte Drittel ergibt sich aus dem, was du bereits besitzt - das darf gerne neu kombiniert, umgestaltet oder überdacht werden.

So entsteht ein ganz individueller, nachhaltiger Mix, der Substanz hat und gleichzeitig stilvoll wirkt.
Natürlich wohnen – auch für deine Gesundheit
Nachhaltigkeit bedeutet auch, gesund zu wohnen. Viele konventionelle Farben, Lacke oder Materialien enthalten Schadstoffe, die langfristig nicht nur der Umwelt, sondern auch deiner Gesundheit schaden können.
Deshalb achte ich auf natürliche Farben und Materialien, wie Lehmfarben, geölte Hölzer, ungefärbte Textilien aus Wolle oder Leinen. Sie sind nicht nur gesünder, sondern auch sinnlicher, angenehmer, spürbarer.

Dazu schreibe ich bald einen eigenen Beitrag – denn das Thema verdient noch mehr Tiefe.
Vorausschauend planen – für heute und morgen
Nachhaltigkeit bedeutet auch: Vorausdenken. Besonders, wenn du gerade dabei bist, dein langfristiges Zuhause zu gestalten.
Stell dir die Frage: Welche Bedürfnisse habe ich heute und welche könnten in 10 oder 20 Jahren dazukommen oder sich ändern?
Ein gutes Raumkonzept berücksichtigt diese Entwicklungsspielräume. Modulare Möbel, flexible Raumnutzung und barrierearme Gestaltungselemente helfen dir, dein Zuhause zukunftssicher zu machen, ohne später alles auf den Kopf zu stellen.
Fazit: Du brauchst keinen Trend – du brauchst Klarheit
Es geht nicht darum, Trends komplett zu ignorieren. Es geht darum, deinen eigenen Stil zu finden.
Ein Stil, der dich widerspiegelt.
Der dir guttut.
Der bleibt.
Denn dein Zuhause ist kein Showroom.
Es ist dein Ort. Dein Rückzugsraum. Dein Leben.
Wenn du diesen Raum bewusst gestalten möchtest - mit Gefühl, Verstand und dem, was dich wirklich ausmacht - begleite ich dich gerne. Denn in meinem Mentoring geht es genau darum: Dein Zuhause so zu gestalten, dass es dich trägt. Heute, morgen und für viele Jahre.
